Juki Juni 2013 zur Jahreslosung „Wir haben hier keine bleibende Stadt sondern die zukünftige suchen wir“



ABLAUF

5-Minuten-Trailer/Glocken
Musik/Daiva
Mausjingle/Rückblick der „alten Jukis“ (Hannah, Marvin, Ida)
Begrüßung/Votum (IDA)

LIED: Aufstehn, aufeinander zugehen –
Jetzt haben wir schon zwei Gesangbücher, aber dieses Lied ist in keinem von ihnen, also doch noch mal als Präsentation an die Wand geworfen

„ich packe meinen Koffer“
Intro Spielszene „Was gehört in den Koffer?“ Pia und Eva plus Umfrage (Mikro!)

LIED: Wie ein Fest nach langer Trauer – rotes Liederheft Nummer 89

Texte:
Lena: Eigene Wege gehen
Marvin: Einleitung zu Psalm 23
Psalm 23 (Fotostory/ Text gelesen von Caro)

LIED: Du bist da – rotes Liederheft Nummer 53

Hannah: Wir haben keine bleibende Stadt“ von der Bindung an Orte

MUSIK/ Daiva   und Bilder

Lea: Man findet immer was – nicht immer das, was man sucht
Regina: Sinnspruch
Schicksal ist, wenn du etwas findest, was du nie gesucht hast
Und dann feststellst, dass du nie etwas anderes wolltest.
Marvin: Kann man gemeinsam suchen? Wie?

LIED: Wo ein Mensch Vertrauen gibt – blaues Gesangbuch Nummer 604

Ida: Vom Suchen – irgendwann will man finden
Einleitung zum Musikvideo (LENA und SARA)
Video zu „Millionen Lichter“ von Christina Stürmer
Abkündigungen (CARO)
Fürbitten mit Vaterunser (MARVIN; LEA; HANNAH)
Einladung zur Cocktailbar/Hinweis auf Vorführung des PreisTräger-Films der JUKI (SARA)
Segen      (SARA)

Texte:





Lena: Eigene Wege gehen

Wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir…
Aufbrechen…suchen…finden…das liegt so eng beieinander und doch liegt auch so viel dazwischen.
Der ganze Weg, den man geht,
die Momente, in denen man nicht weiß wohin einen dieser Weg führen kann, diese Ungewissheit,
vielleicht hält mich auch die manches Mal davon ab überhaupt loszugehen.

Doch immer öfter kommt es dann vor, dass ich merke:
Jetzt muss sich langsam auch mal wieder etwas ändern.
Ich brauch etwas Neues, ich möchte nicht stehen bleiben in einem Zustand von Normalität, in dem alles schon beschlossen ist.
Ich möchte Neues sehen und entdecken und aufbrechen!
Mich auf die Suche machen, denn ich bin neugierig. Neugierig, was die Welt noch bringt. Und dann überlege ich mir: Es ist Zeit eigene Wege zu gehen. Bisher wurde ich oft noch an die Hand genommen, oder an der Schulter gefasst, die mir so grob die Richtung wies.
Oft hat mich diese Hand geschützt und mir geholfen,
weil ich selber nicht so ganz wusste, wohin ich will.
Doch manches Mal hat sie mich auch vor wichtigen und schwierigen Erfahrungen bewahrt, die ich vielleicht doch besser hätte machen wollen.

Und je mehr ich darüber nachdenke, desto stärker wird mir bewusst, dass es irgendwann auch an der Zeit ist loszulassen.
Zusammen zu bleiben aber trotzdem seine eigenen Wege zu gehen,
eigene Entscheidungen zu treffen und eigene Erfahrungen zu sammeln.

Ich möchte mich auf den Weg machen und meine zukünftige Stadt suchen, die Stadt, die mir vielleicht meine zukünftige sein kann – und nicht sitzen bleiben auf dem, was mir vorgelebt und schon gezeigt wurde. Ich möchte neu entdecken, selbst entdecken.

Überleitung zu Psalm 23

… „Immer schon sind Menschen aufgebrochen, eigene Wege, neue Wege zu gehen. Die Zuversicht und das Vertrauen darauf , auch dort nie allein zu sein, sondern immer jemanden an ihrer Seite zu haben, haben sie vor vielen Jahren schon in Worte gekleidet, wie wir sie in Psalm 23 lesen können. Hier unsere (?) Interpretation davon.“ …



Hannah : „Wir haben keine bleibende Stadt“

Ich als jemand, der sich sehr an Orte und ihre Schönheit bindet,
eher noch als an Menschen, finde diesen Spruch eigentlich schrecklich.
Er suggeriert, das wir alle Orte an denen wir uns wohlfühlen,
die uns etwas bedeuten und die wir geplagt haben verlieren.
Einfach weg.
Ich weiß natürlich, oder vielmehr, mir ist nach einigen Minuten Entsetzen klar geworden, dass die jetzige Stadt, die nicht bleiben kann unsere Welt ist
und dass wir im Grunde nach Gottes Reich suchen.
Aber darum soll es nicht gehen.
Es geht um meine Erkenntnis.
Es ist der 24.April, die ersten rosa Bäume blühen vor der Schule,
wir sitzen im Unterricht draußen, es ist schön warm und zu Hause krieg ich nach einer Ewigkeit wieder Fischstäbchen.
An solchen Tagen bin ich einfach nur glücklich und gut drauf.
An solchen Tagen kann ich ohne Schrecken feststellen: Ich habe schon jetzt keine bleibende Stadt.
Der Ort, an dem ich wohne bedeutet mir genauso viel
wie eine südfranzösische Stadt an nur einem Abend
oder dänische Dünen jeden Herbst.
Für jemanden, der Landschaften so schnell  liebt, gibt es nicht die bleibende Stadt. Eigentlich ist er ein Nomade. Und an jedem „meiner“ Orte taucht an Tagen wie dem 24.April ein weißes Stoffzelt auf, mit einem Feuer, Fellen auf einer Bank, einem Bogen, der am Eingang lehnt und einem großen Hund, der aufgeregt umher läuft.
Warum fürchte ich mich? Meine Stadt kann überall sein.
Man kann sie auf einen Wagen packen und weiter fahren, wenn man an einem Ort nicht bleiben kann.

Lea: Man findet immer etwas – aber nicht immer das, was man sucht

„Wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir.“ Dieser Satz sagt doch aus, dass „wir“ auf der Suche nach etwas bestimmten sind, oder? Für mich schon.
Aber wenn ich etwas bestimmtes suche,
finde ich meistens gar nicht das, was ich suche.
Nein – ich finde viele andere Sachen auf dem Weg dorthin.
Und oft ist es dann doch das, was ich eigentlich brauche.
Wenn ich mich auf die Suche mache, finde ich immer irgendwas.
Egal, ob ich es in dem Moment brauche oder nicht,
ob es mir guttut oder nicht,
ob ich es möchte oder nicht.
Es dreht sich dabei nicht nur um materielle Dinge.
Ich kann ja auch nach nicht materiellen Dingen suchen.
Aus der Suche nach einem guten Freund kann sich schnell eine Beziehung entwickeln – oder auch anders herum.

„Wir haben keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir“
Hierbei ist es doch genauso. Wir suchen zusammen nach einer neuen Stadt. Nach etwas bestimmten aber unbekannten.
Dabei müssen wir keine zukünftige Stadt finden.
Vielleicht finde ich ein Haus, in dem ich mich niederlasse
und andere finden in der Nähe auch Häuser. 
Dies ist für mich keine Stadt, eher ein kleines Dorf.
Wir können erst mal nur ein Dorf finden.
Vielleicht entwickelt es sich mit der Zeit ja zu einer kleineren Stadt ?!
Ich finde
Und irgendwann, wenn ich nicht mehr suche,
finde ich vielleicht das,
was ich am Anfang eigentlich gesucht habe.
Oder ich finde dann das, was ich wirklich brauche.
Vielleicht finde ich, wenn ich nicht mehr suche, das,
was mich vervollständigt.
Egal, ob es materiell oder von andern Werten ist.

Spruch von Regina
Schicksal ist, wenn du etwas findest, was du nie gesucht hast und dann feststellst, dass du nie etwas anderes wolltest.

Man darf auch mal angekommen sein (ida)



Noch bis vor einigen Wochen hatte dieser Gottesdienst eine ganz andere Bedeutung für mich als er es nun hat. Bis dahin wollte ich euch etwas übe einen Aufbruch berichten, Meinen Aufbruch in eine neue Stadt. Eigentlich wäre dies hier mein Abschiedsgottesdienst geworden da ich im September einen zweijährigen  Collegeaufenthalt in Maastricht begonnen hätte. Doch nun ist alles anders denn ich habe den Austausch abgesagt.
Irgendwie ist mir nämlich klar geworden das der Austausch gar nicht mehr das ist was ich möchte, das ich mich auf einen weg machen würde, den ich gar nicht mehr gehen möchte.
Denn bisher war es immer so: ich bin von einer Stadt in die nächste gereist. und damit meine ich keine wirklichen Umzüge , nein ich meine damit das ich nie irgendwo zuhause war, sondern jede Stadt die ich gebaut habe habe ich auch sofort wieder verlassen. “ wir haben hier keine bleibende Stadt sondern die zukünftige suchen wir” Diese Losung spricht von der Suche nach der zukünftigen Stadt, und genau das ist es was eigendlich mein Leben seit immer ausgemacht hat. Es gab für mich nie eine Stadt in der ich bleiben konnte oder auch nur pausieren sondern nr die Suche nach einer Stadt, einem zuhause. Eine Suche bei der ich mir nciht erlaubt habe zu scheitern, eine Suche bei der ich immer die sein wollte mit einem Ziel vor Augen und nicht jemand der manchmal gar nciht weiß wie er sein ziel finden soll befindet.wollte nicht das ich manchmal  gar nicht wusste wohin ich sollte und zeigen schon gar nicht.


Musik Part 1:
So viele Jahre irgendwo
überall und nirgendwo
irgendetwas machen
kämpfen gegen drachen
und die nerven nciht verlieren


So viele Jahre auf der Flucht
hoch auf dem Seil über der Schlucht
Falsches vorgegeben
Die Stille vor dem beben
Da sein funktioniern
Ich habs lange nicht kapiert
dann hab ich es ignoriert
doch jetzt hab ich bedingungslos kapituliert
Ich will nicht mehr kämpfen
ich will nicht mehr stark sein
ich will nach Hause


Ja ich habe es lange nicht kapiert und ich wollte es auch erst gar nicht sehen, das ich gerade überhaupt nicht mehr suchen kann, gar nicht suchen möchte, eine Pause brauche, etwas ruhe, das Bedürfnis habe mich auszuruhen.
Und vor lauter Sucherei habe ich übersehen das ich schon etwas gefunden habe, nämlich den Ort wo ich pause machen darf, wo ich nicht stark und zielgerichtet sein muss. Ich hätte fast nicht gemerkt das ich mich gerade in einer Stadt befinde die mein Zuhause ist, ich bin bei meiner Familie, meinen freunden, meinem Freund. Ich mag es hier wo ich bin. Ich will hier gerade gar nicht weg, Ich möchte hier bleiben wo ich nicht wieder alles neu kennenlernen muss, wo es auch einfach mal vertraute Gesichter gibt.
Mal angekommen zu sein, mal das zu genießen was ist, ist das nicht vielleicht mindestens genauso wichtig wie eine neue Stadt suchen. Vielleicht mal gar nicht so groß anfangen.
ich muss gerade keine neue Stadt bauen, ich möchte vielleicht nur ein einziges Haus bauen, oder das ein oder andere Haus bunt streichen. Das reicht mir gerade völlig und ich halte es für sehr wichtig auch mal zu stoppen und zu pasusieren, Luft zu holen. Ja ich möchte gerade Luft holen, vielleicht auch für eine neue Suche, für mein weiterreisen, denn natürlich ist mir klar das ich hier nicht ewig bleiben kann, das ich irgendwann wieder aufbrechen muss, das für mich ist das nciht jetzt. Jetzt will ich nach hause auftanken, denn ich bin gerade eher kraftlos. Nun möchte ich mir die Kraft holen die ich brauche , für was auch immer


Musik Part 2:
Ich bin so müde es wird nacht
ich war so lange nicht mehr frei
und das hier ist nicht meine schlacht
die zeit der helden ist vorbei


ich will nicht mehr kämpfen
ich will nicht mehr stark sein
ich will nachhause


Dieses nach hause wollen ist etwas was glaube ich viele kennen, das mal schwach sein dürfen.
Mal nicht mehr kämpfen es scheint so schwer zu sein und doch ist es so wichtig, sonst wird unsere reise nämlich zu einem Wettrennen auf dem wir irgendwann zusammenbrechen.
Sicher, wir müssen uns irgendwann immer wieder verabschieden und uns auf den Weg machen doch ich finde wir dürfen auch zwischendurch einfach mal anhalten und genießen was ist, die Stadt in der wir gerade sind, kennenlernen, vielleicht eine Kleinigekeit von sich selbst hineingeben, und danach ja danach dann ist es auch wieder möglich voller energie durchzustarten.


Musik Part 3:
Ich will nicht mehr kämpfen
ich will nicht mehr stark sein
ich will nach Hause
mein Zuhause ist nicht hier
mein zuhause ist bei dir
ich will nach Hause


und das schöne ist
ich habe nicht nur gemerkt das ich schwach sein darf
ich will nicht nur nach Hause
Nein Ich bin Zu Hause


WABFF- Weltallerbestefreundinforever- 12. Februar 2013



Und damit ihr euch nicht immer durch unendlich lange Texte lesen müsst –

unser JuKi-Gottesdienst „Wabff“ in Kurzform:

Einzug mit „Ein Freund ein guter Freund“,

Intro-Sprüche zum Thema Freundschaft von Regina

 Freundschaft „oberflächlich“ gesehen von Lea und Krista

„Überraschung!“- und plötzlich Freunde von Yuka,

Eva am Cello,

vom einander „helfen...“ (auch nachts um 3Uhr) von Ida-Marie

„Halt dich an mir fest“ und ein Anspiel über „Perfekte Freunde“ von Eiko und

Tobias (inklusive anschließender Zuschauerbefragung),

Gedanken zu „Freundschaft in der Bibel“ von Angelika,

den Segen, gesprochen von Hannah

und zum Abschluss für alle noch ein „Ferrero Küsschen“ mit auf den Weg

Den Segen wollen wir euch nicht vorenthalten,

denn er ist das Schönste, was uns geschenkt werden kann.

Deswegen gibt ́s den hier noch einmal für euch :

Mögen alle deine Himmel blau sein,

mögen alle deine Träume wahr werden,

mögen alle deine Freunde wahrhaft wahre Freunde

und alle deine Freuden vollkommen sein,

mögen Glück und Lachen alle deine Tage ausfüllen

-heute und immerzu –

Ja, mögen sich alle deine Träume erfüllen.

(Irischer Segensspruch)

„Remember me“ aus dem November 2012






Ein Gottesdienst – geprägt durch den Wechsel von lyrischen und sehr persönlichen Texten, Briefen und Solo-Musik.
Leiser, ruhiger, meditativer als so manch einer unserer Gottesdienste vorher.
Mit einer sehr bewegenden Kerzenaktion und dem ersten Versuch, Text und Musik ineinander zu verweben (Offenbarung und „Gladiator“-Soundtrack)
Hier unser Gottesdienst :





Ich begrüße Sie alle herzlich zu unserem heutigen Gottesdienst.
In ihm wird es um Abschiede und Erinnerungen gehen.
Im Laufe unseres Lebens gibt es so manche Abschiede.
Zum Beispiel, wenn sich Wege zwischen guten Freunden oder Bekannten trennen oder auch wenn jemand stirbt, der mir ganz wichtig ist.
Auch der Abschied von einer Schule fällt manchen schwer.
Die Erinnerung an all die guten Momente aber bleibt.
Natürlich gibt es auch negative Momente im Leben.
Und es ist wichtig, dass man sich an sie erinnert,
da man ja auch aus Fehlern lernt.
Und dann gibt es auch noch manche Abschiede, die nur vorübergehend sind.
Und wie wichtig ist es dann, sich gemeinsam an frühere Zeiten erinnern zu können und weitere schöne Momente im Leben zu sammeln.
Ich hoffe, dass Sie sich auch an diesen Gottesdienst lange erinnern werden.
Wir feiern ihn im Namen des Vater und des Sohnes und des Heiligen Geistes.
Amen
(Angelika)

Gebet                                                                

Abschied nehmen müssen fällt schwer, Gott.
Abschied von einem Menschen,
der uns viel bedeutet hat und den wir geliebt haben.
Abschied von einem Ort, der uns zur Heimat geworden ist
Und mit dem wir viele Erinnerungen verbinden.
Abschied von einem Gedanken,
der uns mit großen Hoffnungen erfüllt hat
und mit dem wir viele Erwartungen verknüpft haben.
Wir bitten dich, Gott,
Hilf uns, dass wir hinter den Abschieden unseres Lebens
neue Wege entdecken,
neue Möglichkeiten finden,
neue Freiheiten wahrnehmen.
Richte unseren Blick nach vorn
und mache uns empfänglich für alles Neue,
was du für uns bereithältst,
wenn wir das Gewohnte aufgegeben,
das Vertraute losgelassen
und das Belastende niedergelegt haben.
Amen


Es verletzt mich so sehr dich zu verlieren
Abschied nehmen zu müssen von unserer Freundschaft
Es tut weh zu wissen,
ich könnte bei dir sein, hätte ich nur den Mut
es müsste nicht so schmerzhaft sein, hätte ich nur die Kraft
es hätte alles anders ausgehen können, hätte ich nur vertraut.
Aber ich habe nicht die Kraft, den Mut, das Vertrauen
Ich muss loslassen,
dich loslassen
dich fortgehen lassen und vertrauen
dich in guter Erinnerung behalten,
doch es ist so schwer, denn der Schmerz sitzt so tief.
Aber ich weiß, irgendwann werde ich Abschied nehmen
Loslassen
Dich loslassen
Doch wann?
Wann werde ich dafür stark genug sein?
Wann dafür die Kraft haben?
Wann?
(Krista)
 
Ich knie vor dir
Vor dem was dafür sorgen soll
Dass du nie vergessen wirst
Ich werde dich nie vergessen
Das verspreche ich dir
Ich werde alles dafür tun
Dass du in meiner Erinnerung bleibst
Ich werde nie vergessen
Wie du lachen konntest
Du hast alle angesteckt
Sogar mich
Die fast nie gelacht hat
Nur gelächelt
Aber wenn du lächeltest
Das war einzigartig
Du konntest damit
So viel Mut und Kraft spenden
Mir damit die Angst nehmen
Dein Lächeln und deine Augen
Die waren so schön
Aus ihnen konnte man lesen
Wie aus einemoffenen Buch
Du hast nie gelernt
Eine Maske zu tragen
Du wolltest es nie lernen
Fast nie warst du traurig
Ernst nur wenn es sein musste
Du wusstest immer
Welche Reaktion passend war
Doch nicht zu perfekt
Wunderbar
Warum musstest du gehen
Warum du
Warum?
(Ida)

Abschiedsbrief
Lieber Ralf, ich weiß einfach nicht mehr weiter. Wie kann man sich nur so in eine Sackgasse rein rennen? Ich würde jetzt gerne mit dir reden – aber das geht nicht. Ich weiß nicht wie Oma, Opa und Mama dem Autofahrer verzeihen konnten. Ich weiß, es war ein Unfall aber trotzdem – wäre er nicht gewesen, würdest du noch leben und ich könnte mit dir reden. Das ist das schlimmste weißt du? Dass Mama mir oft sagt, wie ähnlich wir uns sind. Alle haben ein Bild von dir, einen Gedanken, ein Erlebnis – ich nicht. Als einzige. Und das mieseste dir gegenüber ist, dass ich mich zwar an das Eis erinnern kann, dass ich bei deinen Fußballspielen gegessen habe, aber nicht an dich. Und komm jetzt bloß nicht von wegen „Du warst noch klein“, ich habe trotzdem ein mega-schlechtes Gewissen! Ich würde gerne etwas über dich wissen aber wann immer ich Mama darauf anspreche fängt sie an zu weinen. Dann schäme ich mich für die Gedanken, dass ich die einzige bin, die noch an dich denkt. Ja, das denke ich. Wenn ich in Eckernförde bin, gehe ich immer zu deinem Grab und hoffe, dass ich irgendwie mit dir reden kann. Eine bescheuerte Hoffnung. Du bist tot. Manchmal habe ich das Gefühl, dass sich zum Beispiel deine Eltern einfach mit deinem Tod abgefunden haben – akzeptiert und weggelegt.
Wie sehr wünsche ich mir jetzt, dass du mir darauf antwortest. Ich würde so gerne wissen, ob du mir wirklich so ähnlich bist … und einmal mit dir auf Tour gehen.  Dich überzeugen, dass Handball besser ist als Fußball. Mehr als alles andere wünsche ich mir einen Tag mit dir. Im Koma liegend, als Nahtoderlebnis, die Wiederauferstehung Ralfs – dazu könnte ich dann sogar ein Buch schreiben! Sogar wenn ich dafür sterben muss will ich wissen wer du bist und mir mein eigenes Bild machen können! Ich muss versuchen dich aus den Schilderungen von Mama und Hannah zu rekonstruieren. Mein eigenes Bild hab ich nicht.
Es fällt mir so unendlich schwer Abschied zu nehmen da ich dich ja noch nicht einmal begrüßen konnte. Nein, es ist so nicht leichter. Es ist mindestens genau so schwer sich zu verabschieden.
Manchmal lebe ich einige Sachen nur für dich. Zum Beispiel hab ich das Klippenspringen für dich gemacht. Und bei der Mountainbiking-Tour habe ich mir vorgestellt wie du mir sagst „Komm schon! Du machst doch nicht jetzt schon schlapp!“ Ich weiß, das ist kindisch und dumm. Mein Gott, was würde ich geben deine Meinung dazu zu hören. Und wie gerne würde ich wissen, wie der Autofahrer nachts ruhig schlafen kann. Ich will dich einfach einmal wirklich sehen können, mit dir reden können. Ich freu mich darauf, dich im Tod endlich zu sehen. Aber bis dahin werde ich versuchen dich am Leben zu halten. Ich kann dich nicht gehen lassen! Das ist so egoistisch! Und verdammt warum sagst du nichts? Ach ja, du bist ja tot.
Ich hoffe, du kannst mir verzeihen. Dass ich mich nicht an dich erinnere. Dass ich nicht Abschied nehmen kann. Dass ich so eine Egoistin bin.
Deine Sara
PS: Ich muss irgendwo da oben einen guten Schutzengel haben - richte ihm von mir ein herzliches Dankeschön aus! Danke. 
(Yuka)


Weißt du noch?
Weißt du noch, wie wir uns kennengelernt haben?
Am ersten Tag in der neuen Klasse, ich eingeschüchtert von all dem neuen. Du hast dich neben mich gesetzt und einfach, wie es kleine Kinder so tun, gefragt:“Wollen wir Freunde sein?“
Weißt du noch, wie ich dich immer ein wenig aufgezogen habe?
Du hast nur gelacht und gesagt, dass ja nicht jeder so sein muss wie ich. Und das mit sieben Jahren.
Weißt du noch, was wir immer für Blödsinn gemacht haben?
Zaubertränke im Bad, ich hab immer nur umrühren dürfen.
Kartoffelpüree mit Ketchup gemischt und mit Salat gegessen. Gespielt, dass wir den nervigen kleinen Bruder auf die Herdplatte setzen, dabei hast du nur eine Schwester.
Weißt du noch, als ich dich bei deiner ersten Aufführung besucht habe?
Du hast dich so gefreut und wir hatten so viel Spaß, dass du beinahe deinen zweiten Auftritt verpasst hast. Ich blieb bis zum Schluss, im Auto fielen mir dann die Augen zu.
Weißt du noch, wie wir uns immer gestritten haben?
Du warst immer die Bestimmerin, warst bei unseren Spielen immer die Berühmte. Aber ich mochte dich trotzdem, geändert hast  du dich nie.
Weißt du noch, wie traurig wir über unsere Trennung waren?
Nach der dritten Klasse gingen wir auf getrennte Schulen, jeden Tag dachte ich an dich, doch ich konnte nicht verhindern, dass unser Kontakt immer weniger wurde. Ich wollte dich festhalten, doch du entferntest dich immer mehr.
Eine Zeit lang haben wir Briefe geschrieben und uns gewünscht, dass es immer so weiter geht.
Weißt du noch, wie du nicht versetzt wurdest?
Ich musste es über drei Ecken erfahren, du hast mir nichts gesagt. Du bist nicht zu mir ausheulen gekommen, obwohl du das gebraucht hättest.
Weißt du noch, als wir uns für lange Zeit das letzte Mal sahen?
Auf deiner Geburtstagsfeier, mit all deinen neuen Freundinnen. Ich spürte, dass ich da nicht reinpasste, aber ich ließ mir nichts anmerken. Wegen dir.
Weißt du noch, wie wir uns wiedergetroffen haben.
An diesem Tag dachte ich, es würde wieder so werden wie früher. Aber dieser Traum zerplatzte schnell. Es gab Leute, die wichtiger waren für dich und so war es bei mir auch. Leider, wir waren zu verschieden.
Was ist davon geblieben? Ist alles, was von unserer Freundschaft übergeblieben ist eine flüchtige Umarmung beim Treffen, und eine nichtssagende Ansichtskarte aus dem Urlaub? Ist das wirklich alles?
Weißt du noch, wir waren mal beste Freundinnen und für immer unzertrennlich.
Weißt du noch? 
(Ida)
 


Hoffnungstext(Offenbarung 21,1.3-5a)
unterlegt mit Musik aus „Gladiator“
Ich sah einen neuen Himmel
Und eine neue Erde,
denn der erste Himmel und die erste Erde sind vergangen,
und das Meer ist nicht mehr.

Und ich hörte eine große Stimme vom Thron her,
die sprach:
Siehe da,
die Hütte Gottes bei den Menschen!
Und er wird bei ihnen wohnen,
und sie werden sein Volk sein,
und er selbst,
Gott mit ihnen,
wird ihr Gott sein;

und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen,
und der Tod wird nicht mehr sein,
noch Leid
noch Geschrei
noch Schmerz wird mehr sein;
denn das Erste ist vergangen.

Und der auf den Thron saß, sprach:
Siehe,
ich mache alles neu!
(Hannah)