„Die
Sturmstillung“ Lesung und Auslegung Eiko
Auch
in der Bibel spielt das Thema "loslassen und festhalten"
eine wichtige Rolle. Wie zum Beispiel im Matthäus Evangelium, in der
Geschichte wo Jesus übers Wasser läuft.
-Bibelstelle-
In
der Geschichte geht es darum, dass Petrus dieselben Fähigkeiten
haben will wie Jesus. Er möchte ihn damit auch auf die Probe
stellen. Und Jesus sagt „Dafür musst du eine Bedingung erfüllen.
Du musst alles um dich herum loslassen, deine ganzen Sorgen und
Ängste. Der einzige, der dich halten soll, bin ich. Vertraue mir.
Dann wirst du übers Wasser gehen können genau wie ich." So
steigt Petrus aus dem Boot ins tobende Wasser, doch er bekommt immer
mehr Angst und beginnt zu zweifeln, ob es die richtige Entscheidung
war. Er fragt sich ob Jesus ihn überhaupt halten kann. Er versinkt
immer mehr. Doch Jesus hält ihm die Hand hin und hilft ihm hoch ins
Boot. Und sagt, er – Petrus -solle nicht zweifeln. Er könne ihn
halten und werde es auch tun.
Was
die Bibel uns damit meiner Meinung nach sagen will ist, dass Gott bei
uns ist wann immer wir ihn brauchen. Und er wird uns halten, auch
wenn uns das nicht immer auffällt. Doch die Bibel sagt auch wie
schwer es ist, alles loszulassen, alles zurück zu lassen, seine
alten Prinzipien liegen zu lassen, für etwas sehr ungewisses und
unbekanntes.
Es
ist zwar ein harter, steiniger Weg wie man so schön sagt, aber er
wird sich lohnen.
„Einen
Teil seiner Selbst loslassen“ Ida
Ich
stehe am Bahnhof und verabschiede eine Freundin. Sie zieht zu ihrem
Freund nach Kanada. Wiedersehen wird also schwierig. Einige Tränen,
noch ein letzte Umarmung ein Winken, die Tür geht zu Tür wieder
aufmachen wollen. Geht nicht mehr. Tür zu. Zug fährt noch einige
Sekunden und sie ist weg. Ich mache mich auf den Rückweg und da
frage ich mich: Wo ist eigentlich der Bahnhof an dem ich mich von mir
verabschiede, von Teilen von mir, die ich nicht mehr bin oder von
Lebensträumen . Wo ist dieser Bahnhof, an dem ich dies alles
loslasse?
Wo
können wir uns von uns selbst verabschieden? Diesen Ort gibt es für
viele gar nicht und vielleicht ist das der Grund warum wir uns so oft
an allem festhalten. Warum man immer noch bereut, kein Abitur gemacht
zu haben, obwohl man längst in einer Ausbildung ist, die einem
gefällt. Warum man sich immer noch einredet man sei niedlich und
süß, obwohl man inzwischen zu einer coolen, lässigen, jungen Frau
geworden ist.
Denn
wir können nicht einfach an einen Bahnhof gehen, den einen oder
anderen Wunsch in den Zug setzen und die Türen schließen
Wir
müssen uns verabschieden. Doch das fällt oft so schwer, denn man
verbindet damit ja noch etwas. Ein Traum hat einen begleitet, einem
Kraft gegeben sich irgendwo durchzuboxen und nun muss man diesen
Traum loslassen. Diese Leere riskieren die vielleicht zurückbleibt
und das man zeitweilig nichts mehr hat was einen antreibt oder
begeistert. Doch dieses Loslassen kann auch viel Gutes haben. Wir
schaffen Platz für Neues, für neue Erfahrungen und neue Träume,
die in Erfüllung gehen können. Doch all dies scheint oft nicht über
die Angst zu überwiegen, dass wir etwas verlieren was wir noch
brauchen.
Doch
wie können wie denn nun etwas loslassen was wir nicht mehr sind?
Woher
wissen wir welche Träume weiterhin festgehalten werden sollten und
welche nicht?
Mit
was können wir die Leere füllen, die beim Loslassen zurückbleibt
und wie können wir etwas Neues finden was uns begeistert?
Auf
all das kann ich leider keine Antwort geben, weil ich es selbst noch
nicht weiß.
Vielleicht
heißt die Antwort Vertrauen
Vertrauen
in uns, in Gott, in unsere Umgebung und in das Leben.
Vielleicht
findet man die Antwort tatsächlich an einem Bahnhof
Vielleicht
kann man auch selber IN den Zug steigen und seine alten Träume und
Teile von sich zurücklassen…
Vielleicht
passiert es ganz von selbst
Vielleicht
oder vielleicht anders.
Lieben
heißt loslassen Marvin
Ach
ja mit der Liebe ist das schon so eine Sache, jeder von uns will
gerne geliebt werden, egal ob es das kleine Kind ist das die Liebe
und Aufmerksamkeit der Mutter sucht, die Frau die so geliebt werden
möchte, wie sie ist ohne sich verbiegen zu müssen oder die Mutter
die alle ihre Kinder gleich doll lieb hat. Es gibt viele Arten zu
lieben und geliebt zu werden. Doch manchmal gibt es Situationen im
Leben wo man die Liebe nicht erwidern kann, Liebe am Arbeitsplatz
oder gerade ein ganz „heißes“ Thema Homosexualität unter
Fußballern oder so wie so für gleichgeschlechtliche Lieben in der
Öffentlichkeit. Wie schwer muss es für so jemanden sein die Liebe
des anderen nicht erwidern zu können sondern loszulassen/vergessen.
Also ich weiß ja nicht was Sie sagen aber ich muss jemanden beim
loslassen nicht gleich vergessen. Es gibt keinen aktuellen Anlass bei
mir selbst, doch aus der Vergangenheit kann ich sagen, habe ich
unterschiedliche Erfahrungen gemacht, was "Loslassen"
angeht. Mal war es sehr schmerzlich und dauerte ewigst lang, mal war
es innerhalb kürzester Zeit und ohne großen Schmerz vorbei. Hat das
mit der Intensität einer zwischenmenschlichen Beziehung zu tun?,
oder eher der eigenen aktuellen Lebenssituation?, vielleicht gar mit
Lebenserfahrung?
Ich
weiß es nicht.
„Ja,
du brauchst das Licht nur wenn es schwach leuchtet.
Vermisst die Sonne nur, wenn es anfängt zu schneien.
Weißt nur, dass du sie liebst, wenn du sie gehen lässt.“
Vermisst die Sonne nur, wenn es anfängt zu schneien.
Weißt nur, dass du sie liebst, wenn du sie gehen lässt.“
Wer
hat´s erkannt??? Genau: Passenger „Let her go“, ein
wunderschönes Lied und weil nicht nur ich das so schön finde
sondern die anderen Jukis auch, hören wir es jetzt gesungen von
Sara/Yuka
Gedanken
zum Buch „7 Minuten nach Mitternacht“ Hannah
„Wir
müssen die, die wir lieben manchmal gehen lassen, um sie im Herzen
zu behalten“
Es
gibt viele Arten des Festhaltens und Loslassens. Doch keine ist so
schwierig wie die, einen Sterbenden loszulassen. Wann sollte man
loslassen und wie? Darf man das überhaupt oder wäre das nicht ein
Verrat? Wenn man jemanden gehen lassen kann, hat man diesen Menschen
überhaupt geliebt? Ich denke, diese Fragen quälen viele Menschen,
die Angehörige durch lange, schwere Krankheiten verlieren. Was
sollen sie tun? Festhalten oder loslassen?
Ich habe einmal zu Weihnachten ein
Buch geschenkt bekommen. Es heißt „7 Minuten nach Mitternacht“.
Darin geht es um den 13jährigen Conor, dessen Mutter unheilbar an
Krebs erkrankt ist. In dieser Geschichte dreht es sich genau um diese
Frage: Ob man loslassen darf, denn Conor ist völlig zerrissen von
dem Wunsch, seine Mutter nicht zu verlieren und dem verborgenen und
vor sich selbst geleugneten Wunsch, dass es endlich vorbei ist.
Eines Nachts steht ein Monster vor seinem Haus, in der
Gestalt einer alten Eibe. Es kommt um Conor zu helfen, denn es kennt
die geheimsten Wünsche und Ängste. der Menschen
Und so lehrt das Monster Conor: Es gibt keinen
Widerspruch zwischen festhalten und loslassen. Es ist sogar ganz
menschlich beide Gedanken gleichzeitig zu haben. Den einen zu lieben
und gleichzeitig an sich selbst zu denken. Der Grund, warum es uns so
schwer fällt, das zu akzeptieren ist, dass unser verstand es nicht
zulässt, dass wir beide Wünsche gleichzeitig hegen. Er bestraft uns
dafür, dass wir beides wollen. Die einzige Möglichkeit uns davor
zu retten ist es, die Wahrheit auszusprechen.
Und
so zwingt die Eibe am Ende auch Conor, die rettende Wahrheit
auszusprechen: Er will, dass es endlich aufhört, das Warten auf den
Tod. Doch er will gleichzeitig nicht, dass seine Mutter stirbt. Am
Ende ist Conor so weit und kann seine Wahrheit akzeptieren. Und
während er seine Mutter weinend im Arm hält, kann er sie endlich
gehen lassen. Um sieben Minuten nach Mitternacht.
„Wenn
du die Wahrheit aussprichst“, flüsterte das Monster ihm ins Ohr „
wirst du allem ins Auge blicken können, egal, was passiert“